1990er STRUKTURBRUCH, PRIVATISIERUNG, MODERNISIERUNG AUF WELTSTANDARD
Im Ergebnis der Privatisierung ergab sich ein petrochemischer Rohstoffverbund mit einer Raffinerie in Leuna, einem Cracker in Böhlen und einer Ammoniak- und Düngerproduktion in Piesteritz sowie dem Gasezentrum in Leuna. Dominierend blieb weiterhin die Basischemie. Die Chemiestandorte in Zeitz, Leuna, Schkopau, Bitterfeld-Wolfen und Piesteritz verfügen über modernste Infrastruktur und sind mit Altlastenfreistellung umfassend saniert. Logistisch sind sie mit Pipeline, Bahn- und Straßenanbindung gut aufgestellt. Die Profile bezüglich der Geschäftsmodelle der Betreiber und der vorzugsweise angesiedelten Produzenten sind durchaus unterschiedlich. Ein bemerkenswertes Ergebnis der Privatisierung war die Dominanz produzierender Unternehmen, bei denen Forschung und Entwicklung in den Konzernzentralen konzentriert blieb. Zahlreiche KMU sind in den Chemieparks in den Rohstoffverbund integriert und damit auf diesen angewiesen.
Die Entwicklung der chemischen und kunststoffverarbeitenden Industrien Mitteldeutschlands ist eine Erfolgstory. Beide Branchen, die auf eine über 100jährige Tradition zurückblicken können, sind für die Region von strukturbestimmender Bedeutung. So haben sich sechs Chemiestandorte zu dem Netzwerk CeChemNet zusammengeschlossen, um Kompetenzen zu bündeln und gemeinsam stärker zu sein.
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Chemiestandort Leuna

Der Chemiestandort Leuna steht für Dynamik, Innovationskraft und höchste Effizienz. Sowohl internationale Konzerne als auch mittelständische Unternehmen investierten seit 1990 über sechs Milliarden Euro in den Standort, der im Jahr 2016 sein 100-jähriges Jubiläum feierte. Leuna gehört heute zu den Top-Adressen für moderne Chemie in Europa.
Die stoff- und energiewirtschaftlichen Verflechtungen, eine leistungsfähige Infrastruktur sowie die strategisch hervorragende Lage im Herzen des Kontinents sind entscheidende Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Stärke des Standorts. Dafür stehen nicht zuletzt rund 10.000 Menschen in über 100 Unternehmen und eine Produktion von jährlich zwölf Millionen Tonnen Gütern am Standort.
Aus der langen Tradition der chemischen Industrie in der Region speist sich zudem eine enge Verbundenheit mit den Menschen, die hier leben und arbeiten. Fachkräfte, die an den hiesigen Hochschulen und Universitäten lehren und lernen, sichern die Innovationskraft der Unternehmen.
Das Produktionsprofil des Standortes ist vielschichtig. Eine höchst flexible und effiziente Infrastruktur erlaubt traditionelle Massenchemie ebenso wie Aktivitäten im Bereich der Spezialitätenchemie, die für zahlreiche Unternehmen zunehmend in den Fokus rücken. Während die Anbindung an die Raffinerie und das überregionale Pipelinenetzwerk die vorteilhafte Versorgung mit essenziellen Rohstoffen sichern, bieten Forschungseinrichtungen vor Ort passfähige Strukturen für die Entwicklung hochspezifischer Produkte. Die ansässigen Unternehmen profitieren von einem ausgebauten und komplexen Stoffverbund, der Synergien fördert.
Die konsequente Umsetzung des Chemieparkkonzeptes, mit der InfraLeuna GmbH als unabhängigen Betreiber aller Infrastrukturen, sichert die Synergien des Chemiestandortes Leuna und bietet die Rahmenbedingungen für eine kostenoptimierte und effiziente Produktion der Standortfirmen.
Das umfassende Angebot der InfraLeuna besteht aus der redundanten Bereitstellung von Dampf, Strom, Frisch- und Trinkwasser sowie der Abwasserentsorgung und weiteren Dienstleistungen. Auch komplexe Logistikleistungen werden bereitgestellt. Die Eigentümer der InfraLeuna sind ausschließlich ansässige Unternehmen, die eigene Anlagen am Chemiestandort betreiben. Im Vordergrund stehen stets der Geschäftserfolg für die Kunden und die Weiterentwicklung des Chemiestandortes als Ganzes.
Weitere Informationen zur InfraLeuna im Internet unter www.infraleuna.de.
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Merseburger Beiträge
Die Merseburger Beiträge, herausgegeben vom Verband der Sachzeugen der chemischen Industrie e.V. und der Hochschule Merseburg, beschreiben die Geschichte der chemischen Industrie Mitteldeutschlands.
Heft 36 „100 Jahre Chemiestandort Leuna“
Heft 38 „25 Jahre „Sachzeugen der chemischen Industrie e.V.“ (SCI)“
Heft 40 „Die Leuna-Werke – gestern und heute“
Heft 42 „Die Buna-Werke- gestern und heute“
Heft 43 „Das BSL-Veränderungsprojekt"
Heft 44 „Strukturwandel und Wasserstoff“
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