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Herausforderungen im Strukturwandel

Sachsen-Anhalt steht vor großen Herausforderungen im Rahmen des Strukturwandels, insbesondere durch den Kohleausstieg, die Transformation der traditionellen Industrien und den demografischen Veränderungen in den Revierlandkreisen. 

Besonders stark vom Bevölkerungsverlust ist der Landkreis Mansfeld-Südharz betroffen. Dort ist mit einem Bevölkerungsverlust der 0- bis 20-Jährigen von 20 Prozent zu rechnen. Das erschwert die wirtschaftliche Entwicklung, die bereits jetzt von einem Fachkräftemangel geprägt ist. Etwas besser stellt sich die Ausgangslage im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, im Burgenlandkreis und im Saalekreis dar. Dennoch sehen sich auch diese Regionen den Herausforderungen des demografischen Wandels gegenüber. Doch es gibt Hoffnung auf eine Trendwende, bedingt durch die gute Verkehrsanbindung an die Metropolregionen Leipzig und Halle (Saale) sowie durch die Ansiedlung großer Industrieunternehmen, insbesondere im Saalekreis.

Um das Land auch in Zukunft attraktiv für seine Bürgerinnen und Bürger zu gestalten, setzt Sachsen-Anhalt auf eine Kombination aus wirtschaftlichem Wandel, nachhaltiger Energiegewinnung, Bildungsförderung und sozialer Infrastruktur. Ziel ist es, die Region zukunftssicher aufzustellen, wirtschaftliche Perspektiven und neue attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, die nachhaltige Entwicklung zu fördern sowie gleichzeitig die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger durch eine moderne Infrastruktur und ansprechende Wohn- und Freizeitangebote zu erhöhen. Diese Ziele wurden in den folgenden vier Handlungsfeldern zusammengefasst: Wirtschaft und Innovation, Treibhausgasneutrale Energiewirtschaft und Umwelt, Bildung und Fachkräftesicherung sowie Attraktivität des Reviers für Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger

Handlungsfelder im Strukturwandel

Das Handlungsfeld Wirtschaft und Innovation wird vom Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten geleitet. Dabei werden Themen wie Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft, Chemie, Bioökonomie, Wasserstoffwirtschaft inklusive Sektorenkopplung, IT-Wirtschaft, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und digitale Verwaltung, Mobilität und Verkehrswirtschaft, Medizin und Pflege sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft und der Tourismus näher betrachtet.

Das Mitteldeutsche Revier Sachsen-Anhalt punktet hier bereits mit seiner Wirtschafts- und Wissenschaftsstruktur. Diese gilt es in den kommenden Jahren systematisch auszubauen. Entscheidend wird sein, durch die Besinnung auf vorhandene Stärken bestehende Strukturen nachhaltig zu entwickeln und neue, zukunftsgerichtete Wertschöpfungsketten aufzubauen.

Mehr dazu finden Sie im Strukturentwicklungsprogramm ab Seite 71.

Das Handlungsfeld Treibhausgasneutrale Energiewirtschaft und Umwelt, betreut vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, umfasst Themen wie ländliche Entwicklung, Versorgungssicherheit, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Naturschutz sowie eine angepasste Land- und Forstwirtschaft - derzeit in Verantwortung des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten (MWL).

Der Energiesektor ist dabei entscheidend für die klimaneutrale Umgestaltung des Reviers. Um dies zu erreichen, braucht es in urbanen und ländlichen Räumen innovative Energieversorgungslösungen, die nachhaltig und zukunftsweisend sind. Das Revier hat großes Potenzial für erneuerbare Energien und bietet optimale Bedingungen für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Strom aus erneuerbaren Quellen und grüner Wasserstoff als Energieträger und Rohstoff sichern die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts.

Der Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier fördert den Übergang zu einer treibhausgasneutralen Kreislaufwirtschaft und eröffnet zahlreiche Chancen für wirtschaftliches Wachstum, regionale Wertschöpfung und die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze und Perspektiven.

Mehr dazu finden Sie im Strukturentwicklungsprogramm ab Seite 159.

Langfristige Bleibeperspektiven entstehen dort, wo Menschen dauerhaft sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze finden. Zu solchen Arbeitsplätzen gehören eine faire Bezahlung, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Chancen für berufliche Weiterentwicklung. Bildung, Qualifizierung sowie Aus- und Weiterbildung sind entscheidend für die Fachkräfteentwicklung. Darüber hinaus ist die gesellschaftliche Akzeptanz und Begeisterung für neue Technologien eine wichtige Grundlage für die Schaffung hochwertiger Industriearbeitsplätze der Zukunft.

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung ist für das Handlungsfeld Bildung und Fachkräftesicherung verantwortlich. Hierzu gehören Themen wie die Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler, Aus- und Weiterbildung, Fachkräftesicherung sowie die Schaffung guter Arbeitsbedingungen.

Mehr dazu finden Sie im Strukturentwicklungsprogramm ab Seite 195

Das Handlungsfeld Attraktivität des Reviers ist breit gefächert und vielschichtig. Es umfasst verschiedene Bereiche, die das alltägliche Leben der über 900.000 Menschen im Revier prägen – von der Art, wie sie sich fortbewegen, über die Art der Kommunikation bis hin zu den Räumen, die ihnen zur persönlichen Entfaltung zur Verfügung stehen. Der Strukturwandel bietet eine einmalige Gelegenheit, die soziale Infrastruktur und die öffentlichen Dienstleistungen neu zu gestalten. Dabei spielt die Vernetzung – sowohl digital als auch analog, technisch und zwischenmenschlich – eine zentrale Rolle.

Die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur ist verantwortlich für das Handlungsfeld Attraktivität des Reviers für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger. In diesem Bereich werden Themen wie digitale Infrastruktur, Verkehrsanbindungen, Stadt- und Regionalentwicklung, soziale Infrastruktur, öffentliche Daseinsvorsorge sowie Kultur und Sport behandelt.

Mehr dazu finden Sie im Strukturentwicklungsprogramm ab Seite 225.