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Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm

Das Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gram (SEP), wel­ches in einem um­fas­sen­den Be­tei­li­gungs­pro­zess durch ca. 300 Ak­teu­rin­nen und Ak­teu­ren aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, Ver­wal­tung und Zi­vil­ge­sell­schaft in­halt­lich er­ar­bei­tet und im Fe­bru­ar 2022 ver­öf­fent­licht wurde, ist eine not­wen­di­ge Ar­beits­grund­la­ge für das ge­setz­lich ver­an­ker­te Bund-​Länder-Koordinierungsgremium. Das SEP bie­tet im Mit­tel­deut­schen Re­vier Sachsen-​Anhalt den stra­te­gi­schen Hand­lungs­rah­men für Vor­ha­ben so­wohl des Landes-​ als auch des Bun­des­arms des InvKG. Die Lan­des­re­gie­rung hatte sich dafür aus­ge­spro­chen, das Re­vier ganz­heit­lich zu ent­wi­ckeln. Die­sem An­spruch folgt die erste Fas­sung des Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramms und bie­tet einen um­fas­sen­den Über­blick über die dafür not­wen­di­gen Hand­lungs­be­dar­fe (siehe „Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm“ als PDF im Down­load­be­reich auf der rech­ten Seite).

Die Fort­schrei­bung des SEP

Im SEP wurde be­reits die Ab­sicht einer Fort­schrei­bung ba­sie­rend auf der zeit­li­chen Prio­ri­sie­rung der The­men in den Hand­lungs­fel­dern, Meilenstein-​ und Um­set­zungs­plä­nen, sowie er­folg­ter Eva­lu­ie­run­gen zum Aus­druck ge­bracht. Die auch im InvKG ver­an­ker­te Eva­lu­ie­rung des Bun­des wurde erst­ma­lig in 2022 durch­ge­führt.

Im Auf­trag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz (BMWK) prü­fen die Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tu­te IWH und RWI alle zwei Jahre, ob die Fi­nanz­hil­fen ziel­ge­nau ein­ge­setzt wer­den und wie die Strukturwandel-​Maßnahmen wir­ken. Die in der Bun­des­eva­lu­ie­rung kon­sta­tier­ten Maß­nah­men und Aus­füh­run­gen konn­ten in der Lan­des­eva­lu­ie­rung, wel­che im Jahr 2023 durch­ge­führt wurde, mit auf­ge­grif­fen wer­den (siehe Eva­lu­ie­rungs­be­rich­te im Down­load­be­reich auf der rech­ten Seite). Er­gän­zend zur Bun­des­eva­lu­ie­rung wur­den wei­te­re Teil­aspek­te, u. a. re­gio­na­le Spe­zi­fi­ka, lan­des­spe­zi­fi­sche Schluss­fol­ge­run­gen und Emp­feh­lun­gen ab­ge­lei­tet. Aus den Eva­lua­tio­nen des Bun­des und Lan­des gin­gen Emp­feh­lun­gen zur Wei­ter­ent­wick­lung des Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramms her­vor, wel­che u. a. eine Prä­zi­sie­rung der Ziele, die Fo­kus­sie­rung von be­stimm­ten För­der­be­rei­chen sowie die Stär­kung der lan­des­stra­te­gi­schen Per­spek­ti­ve und den Aus­bau ge­eig­ne­ter Steue­rungs­in­stru­men­te her­aus­stell­te.

Ba­sie­rend auf die­sen Emp­feh­lun­gen wurde unter Fe­der­füh­rung der Stabs­stel­le Struk­tur­wan­del und ent­spre­chen­der Ressort-​ und Revier-​Beteiligung im Rah­men der „AG Fort­schrei­bung Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm“ ein er­neu­ter Beratungs-​ und Ab­stim­mungs­pro­zess zur Fort­schrei­bung des SEP an­ge­sto­ßen. Das Er­geb­nis die­ses Pro­zes­ses ist die „Fort­schrei­bung des Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramms für das Mit­tel­deut­sche Re­vier Sachsen-​Anhalt“ (eben­falls ver­füg­bar als Down­load auf der rech­ten Seite).

Die Vi­si­on

2038 bie­tet uns das Mit­tel­deut­sche Re­vier Sachsen-​Anhalt – unser Re­vier – eine in­no­va­ti­ons­star­ke und le­bens­wer­te Um­ge­bung. Hier füh­len wir uns mit un­se­ren Fa­mi­li­en zu Hause. Wert­schöp­fung und Be­schäf­ti­gung, die im Zuge des Aus­stiegs aus der Braun­koh­le­ver­stro­mung weg­fie­len, sind durch at­trak­ti­ve und si­che­re Ar­beits­plät­ze er­setzt wor­den. Eine leis­tungs­fä­hi­ge Wirt­schaft sowie Wis­sen­schaft und For­schung ste­hen in un­se­rer Re­gi­on für eine hohe so­li­de und nach­hal­ti­ge Wert­schöp­fung, für In­no­va­ti­ons­kraft und Be­schäf­ti­gung. Hier haben wir gut be­zahl­te und at­trak­ti­ve Ar­beit. Hier pro­fi­tie­ren wir von einem nach­hal­ti­gen, zu­kunfts­si­che­ren und be­zahl­ba­ren En­er­gie­sys­tem, das die Be­reit­stel­lung, den Trans­port, die Ver­tei­lung und die Spei­che­rung von En­er­gie glei­cher­ma­ßen si­cher­stellt. So ge­winnt das Mit­tel­deut­sche Re­vier Sachsen-​Anhalt an Strahl­kraft weit über seine Gren­zen hin­aus.

Die Vi­si­on für das Mit­tel­deut­sche Re­vier Sachsen-​Anhalt

Das Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm glie­dert sich in vier Hand­lungs­fel­der, die ge­mein­sam mit dem Mit­tel­deut­schen Re­vier Sachsen-​Anhalt er­ar­bei­tet wur­den. Jedes die­ser Vier ist ein Puz­zle­teil für einen ge­lun­ge­nen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess.

Auch in der Vi­si­on fin­den sich die In­hal­te der vier Hand­lungs­fel­der wie­der:

Das Mit­tel­deut­sche Re­vier Sachsen-​Anhalt zeich­net sich durch eine viel­fäl­ti­ge Wirt­schafts­struk­tur aus, die das Re­vier leis­tungs­fä­hig für In­no­va­tio­nen macht. Klei­ne, mitt­le­re und große Un­ter­neh­men ver­wirk­li­chen in­no­va­ti­ve Ideen, eta­blie­ren Pro­duk­te, Dienst­leis­tun­gen und Ge­schäfts­mo­del­le, die im na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb be­stehen kön­nen. Sie schaf­fen zu­kunfts­si­che­re und gut be­zahl­te Ar­beits­plät­ze und sind zu­gleich Wachs­tums­trei­ber für das ge­sam­te Land. Zir­ku­lä­res Wirt­schaf­ten und die Di­gi­ta­li­sie­rung prä­gen sein Pro­fil und sind Trieb­fe­der für Wachs­tum, In­no­va­ti­on und Nach­hal­tig­keit. Eine sek­to­ren­über­grei­fen­de Was­ser­stoff­wirt­schaft er­schließt neue Wert­schöp­fungs­ket­ten. En­er­gie­wirt­schaft und en­er­gie­in­ten­si­ve In­dus­trie wer­den durch stoff­li­che und en­er­ge­ti­sche Nut­zung ver­knüpft. Die an­ge­wand­te For­schung und Ent­wick­lung ma­chen das Re­vier zur Mo­dell­re­gi­on für Bio­öko­no­mie, grü­nen Was­ser­stoff und nach­hal­ti­ge Mo­bi­li­tät. Es ent­ste­hen neue ef­fi­zi­en­te, en­er­gie­spa­ren­de und um­welt­freund­li­che Tech­no­lo­gien. 

Trans­for­ma­ti­on ge­lingt nur durch In­no­va­tio­nen, die von qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten ge­tra­gen wer­den. Das Re­vier bie­tet Fach­kräf­ten kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­bil­dung und ex­zel­len­te be­ruf­li­che Aus­sich­ten und bin­det ent­spre­chend qua­li­fi­zier­te Rück- und Zu­wan­dern­de aus dem In- und Aus­land. Die Wirt­schaft un­se­rer Re­gi­on, mit KMU, In­dus­trie, Land- und Forst­wirt­schaft, steht für eine mo­der­ne Wert­schöp­fung und für zu­kunfts­si­che­re Be­schäf­ti­gung. Hier fin­den die Fach­kräf­te loh­nen­de Be­schäf­ti­gung unter fai­ren und guten Arbeits-​ und Ein­kom­mens­be­din­gun­gen.

Unser En­er­gie­sys­tem ist auf er­neu­er­ba­re En­er­gien aus­ge­rich­tet. Dies si­chert lang­fris­tig die Be­zahl­bar­keit der En­er­gie­ver­sor­gung und eine hö­he­re Wert­schöp­fung vor Ort. Die Ver­knüp­fung in­tel­li­gen­ter Strom-​ und Gas­net­ze mit En­er­gie­spei­chern, re­gel­ba­ren und hoch­ef­fi­zi­en­ten Gas­kraft­wer­ken und fle­xi­blen Ver­brau­chern trägt gleich­zei­tig zu einer hohen Ver­sor­gungs­si­cher­heit bei. Gemäß den Zie­len der Lan­des­was­ser­stoff­stra­te­gie ist die Gas­in­fra­struk­tur wei­test­ge­hend auf den Ein­satz und Trans­port von grü­nem Was­ser­stoff aus­ge­rich­tet. Das Re­vier hat sich zu einem Vor­rei­ter in der Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz ent­wi­ckelt. Un­ter­stützt durch di­gi­ta­le An­wen­dun­gen sinkt in den smar­ten und re­si­li­en­ten Fa­bri­ken der Energie-​ und Res­sour­cen­ver­brauch.

Uns allen ist das Re­vier eine liebe Hei­mat - junge Fa­mi­li­en und Neu­an­kömm­lin­ge füh­len sich hier will­kom­men und zu­ge­hö­rig. Wir leben in smar­ten Städ­ten, Dör­fern und Re­gio­nen, deren In­fra­struk­tu­ren und Ver­net­zung zur Kli­ma­neu­tra­li­tät bei­tra­gen. Kli­ma­freund­li­che Bau­ten in nach­hal­tig ge­plan­ten, le­bens­wer­ten Stadt­quar­tie­ren tra­gen we­sent­lich zur Le­bens­qua­li­tät bei. Mög­lich­kei­ten der Mul­ti­moda­li­tät ma­chen uns mobil, bün­deln Fahr­ten. Di­gi­tal ge­stütz­te An­ge­bo­te der Ge­sund­heits­ver­sor­gung hel­fen uns bei Krank­heit und för­dern un­se­re Ge­sund­heit. Den Be­dürf­nis­sen von Kin­dern, Ju­gend­li­chen und Fa­mi­li­en in ihren un­ter­schied­li­chen Le­bens­ab­schnit­ten wird durch die Um­set­zung in­no­va­ti­ver Kon­zep­te ent­spro­chen. Das An­ge­bot der Da­seins­für­sor­ge ist für alle Ge­ne­ra­tio­nen gut aus­ge­baut und ge­ne­ra­tio­nen­spe­zi­fisch sen­si­bel aus­ge­stal­tet. Es zählt das Wir!

Die in­halt­li­chen Eck­punk­te des Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramms

Aus­gangs­punk­te für das Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm sind u. a. der Ab­schluss­be­richt der Kom­mis­si­on Wachs­tum, Struk­tur­wan­del und Be­schäf­ti­gung sowie das im Struk­tur­stär­kungs­ge­setz Koh­le­re­gio­nen ver­an­ker­te Leit­bild für das Mit­tel­deut­sche Re­vier. Eben­falls re­le­vant sind ein­schlä­gi­ge Lan­des­stra­te­gien, bei­spiels­wei­se die Fort­schrei­bung der Re­gio­na­len In­no­va­ti­ons­stra­te­gie Sachsen-​Anhalt 2021-2027, die Di­gi­ta­le Agen­da für das Land Sachsen-​Anhalt, der Mas­ter­plan Tou­ris­mus Sachsen-​Anhalt 2020, die Was­ser­stoff­stra­te­gie für Sachsen-​Anhalt sowie der Lan­des­ent­wick­lungs­plan des Lan­des Sachsen-​Anhalt.

Im Früh­jahr 2020 wur­den durch die In­ter­mi­nis­te­ri­el­le Ar­beits­grup­pe „Struk­tur­wan­del im Mit­tel­deut­schen Re­vier“ in­halt­li­che Eck­punk­te eines Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramms er­ar­bei­tet und schließ­lich durch die Lan­des­re­gie­rung im Juni be­schlos­sen – all diese unter der Maß­ga­be, dass ein enger Dia­log mit der Re­gi­on ge­währ­leis­tet wird. Auf­bau­end auf die­sen Eck­punk­ten er­folg­te die Er­ar­bei­tung des Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramms im Rah­men eines Strategie-​ und Be­tei­li­gungs­pro­zes­ses, bei dem die Po­ten­zia­le der Re­gi­on iden­ti­fi­ziert, Ziele de­fi­niert und stra­te­gi­sche Hand­lungs­be­dar­fe auf­ge­zeigt wer­den.

Kon­kret: Die in den Eck­punk­ten für ein Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm fest­ge­schrie­be­nen Hand­lungs­fel­der wur­den durch Ak­teu­rin­nen und Ak­teu­re des Re­viers aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, Ver­wal­tung und Zi­vil­ge­sell­schaft in­halt­lich ge­mein­sam er­ar­bei­tet. The­men­spe­zi­fi­sche Ar­beits­grup­pen haben die vier Hand­lungs­fel­der (Wirt­schaft und In­no­va­ti­on, En­er­gie und Um­welt, Bil­dung und Fach­kräf­te­si­che­rung sowie At­trak­ti­vi­tät des Re­viers) mit Leben ge­füllt. Ihre Er­kennt­nis­se wur­den im Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm bis zum 31. De­zem­ber 2021 als Stra­te­gie­pa­pier zu­sam­men­ge­führt. Auf die­ser Basis sol­len Pro­jek­te und Vor­ha­ben zur Un­ter­set­zung der Stra­te­gie ab­ge­lei­tet wer­den.

Die vier Hand­lungs­fel­der für ein Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm im Über­blick

Warum braucht es ein Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm?

Die Fi­nanz­hil­fen des Struk­tur­stär­kungs­ge­set­zes sol­len wirt­schaft­li­ches Wachs­tum för­dern, Be­schäf­ti­gung si­chern und schließ­lich so zur Be­wäl­ti­gung des Struk­tur­wan­dels bei­tra­gen - eine ganze Reihe an­spruchs­vol­ler Auf­ga­ben, für deren Lö­sung um­fang­rei­che In­ves­ti­tio­nen an­ste­hen. Diese müs­sen ziel­ge­rich­tet er­fol­gen. Um dies si­cher­zu­stel­len, ko­or­di­niert das so­ge­nann­te Bund-​Länder-Koordinierungsgremium unter Vor­sitz des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz (BMWK) die Maß­nah­men von Bund und Län­dern. Im Rah­men einer ent­spre­chen­den Ver­ein­ba­rung wur­den die Län­der auf­ge­for­dert, „ein Ver­fah­ren zur Ver­ga­be und Ver­wen­dung der Fi­nanz­hil­fen fest­zu­le­gen und […] vor­zu­le­gen“. Das Struk­tur­ent­wick­lungs­pro­gramm ist somit ein not­wen­di­ger stra­te­gi­scher Hand­lungs­rah­men und Fahr­plan für das Gre­mi­um und bil­det die zen­tra­le Be­wer­tungs­grund­la­ge für Vor­ha­ben und Pro­jek­te im Rah­men des Struk­tur­stär­kungs­ge­set­zes.