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2020er IN­DUS­TRI­EL­LE PRO­JEK­TE H2 und CO2 Nut­zung

House of Trans­fer

Der Struk­tur­wan­del kann nur durch sek­tor­über­grei­fen­de und in­ter­dis­zi­pli­nä­re Zu­sam­men­ar­beit er­folg­reich ge­stal­tet wer­den. Die Kli­ma­schutz­zie­le von EU und Bund sind ehr­gei­zig und sto­ßen Wan­del in vie­len Dis­zi­pli­nen, wie Was­ser­stoff, nach­wach­sen­den Roh­stof­fen, Kreis­lauf­wirt­schaft und vie­len mehr an. In allen Be­rei­chen ent­ste­hen neue Tech­no­lo­gien, Ma­te­ria­li­en und Pro­zes­se, die alle un­ter­schied­li­che Lö­sungs­an­sät­ze für den Struk­tur­wan­del ver­fol­gen.

Das House of Trans­fer nutzt einen ganz­heit­li­chen An­satz für einen Markt­über­blick über die sich ver­än­dern­den Wert­schöp­fungs­ket­ten in den Sek­to­ren Bio­öko­no­mie*, Che­mie und Kunst­stoff, sowie für die Ab­schät­zung zu­künf­ti­ger Ent­wick­lun­gen und deren Aus­wir­kun­gen z.B. auf den Ar­beits­markt. Mit dem House of Trans­fer ent­steht eine Platt­form für den Struk­tur­wan­del in die­sen drei Kern­sek­to­ren, die bis­lang un­ab­ge­stimmt par­al­lel­lau­fen­de In­itia­ti­ven bün­delt. So kön­nen Er­kennt­nis­se, For­schungs­er­geb­nis­se und wei­te­re In­for­ma­tio­nen schnell und ziel­ge­rich­tet in die Pra­xis über­führt wer­den. Kon­kret wer­den im House of Trans­fer die Be­rei­che Ver­net­zung, Wissens-​ und Tech­no­lo­gie­trans­fer, Trans­pa­renz und Trans­fer­pro­zes­s­op­ti­mie­rung in den drei Kern­sek­to­ren adres­siert. Dabei wer­den vor­han­de­ne Ak­ti­vi­tä­ten in der re­gio­na­len Wirt­schaft, Po­li­tik, For­schung und Bil­dung sowie Ge­sell­schaft ver­zahnt.

Das House of Trans­fer wird von fol­gen­den Part­nern ge­bil­det:

*Sek­to­ren Bio­öko­no­mie und Kunst­stoff

Bio­öko­no­mie be­schreibt ein Wirt­schafts­sys­tem, das auf pflan­zen­ba­sier­ten Roh­stof­fen be­ruht. Mit die­sen nicht-​nahrungsrelevanten nach­wach­sen­den Roh­stof­fen (siehe Foto 1), wie z.B. Bu­chen­holz oder Agrar­rest­stof­fen, soll die stoff­li­che und en­er­ge­ti­sche Nut­zung von Bio­mas­se durch in­no­va­ti­ve Ver­fah­ren zur Er­zeu­gung von Werk­stof­fen, Platt­form­che­mi­ka­li­en, Pro­duk­ten und En­er­gie­trä­gern vor­an­ge­trie­ben wer­den.

 

UPM führt bei­spiels­wei­se die Bio- und Forst­in­dus­trie in eine nach­hal­ti­ge, von In­no­va­tio­nen ge­präg­te und span­nen­de Zu­kunft. Sehen Sie mehr in die­sem Video.

Pro­jekt "Cap­Trans­CO2"

  • Die Pro­jekt­part­ner haben die Er­fah­rung zur Be­wäl­ti­gung eines Struk­tur­bruchs nach dem Zu­sam­men­bruch der DDR-​Wirtschaft und der Pri­va­ti­sie­rung nach 1990

  • Die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men wol­len den Struk­tur­wan­del mit der dras­ti­schen Treib­haus­gas­min­de­rung so meis­tern, dass der Roh­stoff­ver­bund in die Zu­kunft ge­führt wird

  • Die strom­ba­sier­te Was­ser­stoff­tech­nik kann es al­lein nicht leis­ten, da Che­mie­in­dus­trie und Kraft­stoff­her­stel­lung den Koh­len­stoff be­nö­ti­gen, den das CO2 lie­fern wird

  • Das Pro­jekt „Cap­Trans­CO2“ wird Kon­zep­te ent­wi­ckeln, wie der pro­zess­be­ding­te CO2-​Anfall ge­sam­melt, kon­di­tio­niert, ge­nutzt und si­cher trans­por­tiert wer­den kann (siehe Ab­bil­dung)

  • Ziel­stel­lung ist ein an­ders auf­ge­stell­ter Roh­stoff­ver­bund, mit dem Kunst­stof­fe, Dün­ger, Kau­tschu­ke und Kraft­stof­fe dann ohne Treib­haus­gas­emis­sio­nen in Mit­tel­deutsch­land her­ge­stellt wer­den kön­nen

Wert­schöp­fungs­ket­te Pro­jekt "Cap­Trans­CO2"

IPCEI Was­ser­stoff­vor­ha­ben

Im De­zem­ber 2020 haben 23 EU-​Länder die "Im­portant Pro­ject of Com­mon Eu­rope­an In­te­rest (IPCEI)" als ge­mein­sa­me In­ves­ti­ti­ons­an­stren­gung ko­ope­rie­ren­der eu­ro­päi­scher Un­ter­neh­men in­iti­iert, flan­kiert durch staat­li­che För­de­rung. Ge­för­dert wer­den in­te­grier­te Pro­jek­te ent­lang der ge­sam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te von der Er­zeu­gung von grü­nem Was­ser­stoff über Was­ser­stoffin­fra­struk­tur und Nut­zung von Was­ser­stoff in der In­dus­trie bis hin zur Mo­bi­li­tät.

Es wird er­war­tet, dass Pro­jek­te noch 2021 von der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on im Rah­men des Bei­hil­fe­rechts ge­neh­migt wer­den. 8 Mrd. EUR För­de­rung wer­den mit 70 % vom Bund und mit 30 % von den Län­dern vor­ge­se­hen. Es sol­len In­ves­ti­tio­nen in Höhe von ins­ge­samt 33 Mrd. EUR an­ge­sto­ßen wer­den, dar­un­ter über 20 Mrd. EUR von pri­va­ten In­ves­to­ren.

In Ost­deutsch­land haben es meh­re­re Pro­jekt­ver­bün­de ver­schie­de­ner Part­ner auf die Short­list des BMWi und des BMVI ge­schafft. Unter den zu­sam­men­fas­sen­den Pro­jekt­na­men doing hy­dro­gen, Green Hy­dro­gen Hub Leuna, Green Oc­to­pus Mit­tel­deutsch­land und LHyVE hat­ten sich ein­zel­ne Part­ner in den ver­schie­de­nen Ka­te­go­rien mit ihren Vor­ha­ben be­wor­ben. Sie sol­len über die ent­ste­hen­de In­fra­struk­tur ver­bun­den und so in das eu­ro­päi­sche Was­ser­stoff­netz in­te­griert wer­den. Das schafft Ver­sor­gungs­si­cher­heit und er­mög­licht Spei­che­rung und Im­por­te des grü­nen En­er­gie­trä­gers.

Im Pro­jekt doing hy­dro­gen wol­len die In­itia­to­ren GAS­CA­DE Gas­trans­port GmbH und ON­TRAS Gas­trans­port GmbH im Kern eine 475 Ki­lo­me­ter lange Was­ser­stoff­lei­tung zwi­schen den Wirt­schafts­re­gio­nen Mit­tel­deutsch­lands und der Re­gi­on Ros­tock schaf­fen. Dar­über sol­len Wasserstoff-​Projekte und Re­gio­nen in Mecklenburg-​Vorpommern, Bran­den­burg, Ber­lin, Sach­sen und Sachsen-​Anhalt zu einem leis­tungs­star­ken Hub ver­bun­den wer­den.

Das Pro­jekt Green Hy­dro­gen Hub Leuna hat den Pro­duk­ti­ons­aus­bau von grü­nem Was­ser­stoff am Stand­ort Leuna zum Ziel. Mit dem grü­nen Was­ser­stoff sol­len Kun­den der Re­gi­on zu­künf­tig über das Gase-​Rohrleitungsnetz von Linde und dem be­stehen­den H2-​Ökosystem schnell und zu­ver­läs­sig ver­sorgt wer­den kön­nen. Dazu plant Linde als In­ves­tor und Be­trei­ber zu­sam­men mit zwei Her­stel­lern von schlüs­sel­fer­ti­gen Elek­tro­ly­se­sys­te­men - Sie­mens En­er­gy und ITM Linde Elec­tro­ly­sis (ILE) - den Bau und die In­te­gra­ti­on eines 100-​MW-Elektrolyseursystems. Neben der TOTAL Raf­fi­ne­rie Mit­tel­deutsch­land als An­ker­kun­den, kön­nen mit In­be­trieb­nah­me so­fort wei­te­re po­ten­zi­el­le H2-​Abnehmer ein­ge­bun­den wer­den. Die Ver­sor­gung von In­dus­trien, wie bei­spiels­wei­se der Lo­gis­tik oder der an­gren­zen­den Automotive-​Industrie kann über be­reits be­stehen­de Liefer-​ und Ver­sor­gungs­we­ge er­fol­gen. Für den Markt­hoch­lauf hat Linde be­reits in eine 24-​MW-Elektrolyse am Stand­ort Leuna in­ves­tiert, die schon Mitte 2022 in Be­trieb gehen kann.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen gibt es hier und hier.

Green Oc­to­pus Mit­tel­deutsch­land soll über eine ca. 200 Ki­lo­me­ter lange Was­ser­stoff­lei­tung die Stahl­re­gi­on Salz­git­ter mit dem ost­deut­schen Was­ser­stoff­netz und den mit­tel­deut­schen Wirt­schafts­zen­tren sowie dem Spei­cher Bad Lauch­städt ver­bin­den und damit zu einer eu­ro­päi­schen Ver­net­zung der Was­ser­stoff­wirt­schaft bei­tra­gen. Die In­itia­to­ren sind ON­TRAS Gas­trans­port GmbH und VNG Gas­spei­cher GmbH. Das Pro­jekt kann in der Re­gi­on Salz­git­ter die Ver­bin­dung des eu­ro­päi­schen Green Octopus-​Vorhabens Rich­tung Osten her­stel­len, das von Un­ter­neh­men in Bel­gi­en, den Nie­der­lan­den und Deutsch­land ge­tra­gen wird.

Das Ver­bund­vor­ha­ben LHyVE (Leip­zig Hy­dro­gen Value chain for Eu­ro­pe / Grü­ner Was­ser­stoff­ring für die Re­gi­on Leip­zig) will ein in­tel­li­gen­tes und re­gio­nal ver­netz­tes grü­nes Was­ser­stoff­sys­tem über alle Sek­to­ren und die ge­sam­te Wert­schöp­fungs­ket­te auf­bau­en und in die ent­ste­hen­de eu­ro­päi­sche Was­ser­stoffin­fra­struk­tur in­te­grie­ren.

LHyVE Er­zeu­gung um­fasst Vor­ha­ben der EDL zum Ge­ne­rie­ren von kli­ma­neu­tra­lem Was­ser­stoff und kli­ma­neu­tra­ler, syn­the­ti­scher Kraft­stof­fe.

LHyVE Sys­tem der Leip­zi­ger Grup­pe legt den Grund­stein für die ef­fi­zi­en­te Er­zeu­gung, Trans­port und An­wen­dung von grü­nem Was­ser­stoff in Leip­zig. Auf der Basis von re­gio­nal er­zeug­tem grü­nem Was­ser­stoff sol­len damit unter an­de­rem auch er­for­der­li­che Rand­be­din­gun­gen zur Rea­li­sie­rung des welt­weit ers­ten 100 %-​wasserstofffähigen Gas­tur­bi­nen­kraft­werks in Zu­sam­men­ar­beit mit Sie­mens En­er­gy ge­schaf­fen wer­den. Der En­er­gie­aus­nut­zungs­grad der Elek­tro­ly­se soll durch die Ab­wär­me­nut­zung mit einer Wär­me­pum­pe auf über 90 % ge­stei­gert wer­den. Vor­ge­se­hen ist auch der Auf­bau von H2-​Tankstellen, der Ein­satz von H2-​Bussen und Stra­ßen­bah­nen sowie der Was­ser­stoff­ein­satz bei der Leip­zi­ger Stra­ßen­rei­ni­gung und Feu­er­wehr.

Das ONTRAS-​Projekt LHyVE Trans­port schafft einen ca. 75 Ki­lo­me­ter Lei­tun­gen um­fas­sen­den Was­ser­stoff­ring um und für die Re­gi­on Leip­zig und bin­det die Re­gi­on in die eu­ro­päi­sche Wasserstoff-​Infrastruktur ein (Eu­rope­an H2-​Backbone).

Der­zeit durch­lau­fen die IP­CEIs einen eu­ro­päi­schen Matchmaking-​Prozess für das wei­te­re Pro­ce­de­re zur För­der­mit­tel­ver­ga­be, bei dem die Pro­jekt­be­tei­lig­ten je­weils meh­re­re Vor­ha­ben unter eu­ro­päi­schen Ge­sichts­punk­ten zu­sam­men­fas­sen wol­len.

 

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