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Auf­takt­ver­an­stal­tung zu den deut­schen För­der­pro­gram­men des Fonds für einen ge­rech­ten Über­gang (Just-​Transition-Fund)

Staats­mi­nis­ter und Mi­nis­ter für Kul­tur sowie Eu­ro­pa­mi­nis­ter Rai­ner Robra hat heute ge­mein­sam mit Ver­tre­tern der vier deut­schen Braun­koh­le­re­vie­re im Ober­lan­des­ge­richt Naum­burg den stell­ver­tre­ten­den Ge­ne­ral­di­rek­tor der Ge­ne­ral­di­rek­ti­on für Re­gio­nal­po­li­tik und Stadt­ent­wick­lung der EU-​Kommission, Nor­munds Po­pens, zur fei­er­li­chen Auf­takt­ver­an­stal­tung des Just Tran­si­ti­on Funds (JTF) in Deutsch­land emp­fan­gen.

Der JTF ist ein För­der­instru­ment der EU-​Kommission, wel­ches in Deutsch­land dar­auf aus­ge­legt ist, den ne­ga­ti­ven Fol­gen des Kohleaus­stiegs ent­ge­gen­zu­wir­ken. Die EU stellt den deut­schen Braunkohle­revieren dafür ins­ge­samt rund 2,3 Mrd. € bis 2027 zur Ver­fü­gung. Die Mit­tel wer­den dabei auf die Koh­le­re­vie­re in Bran­den­burg, Nordrhein-​West­fahlen, Sach­sen und Sachsen-​Anhalt auf­ge­teilt und ent­spre­chend der für die je­wei­li­gen Re­vie­re auf­ge­stell­ten ter­ri­to­ria­len Pläne für den ge­rech­ten Über­gang (Ter­ri­to­ri­al Just Tran­si­ti­on Plan - TJTP) ge­nutzt.

Die JTF-​Förderung zielt ins­be­son­de­re dar­auf, die im Zuge des Kohle­ausstiegs weg­fal­len­den Ar­beits­plät­ze zu er­set­zen. Gleich­zei­tig sol­len neue Wachs­tums­per­spek­ti­ven in den Re­gio­nen ge­schaf­fen wer­den. Die JTF-​Mittel kön­nen u.a. für Maß­nah­men zur Grün­dung oder Transfor­mation von Un­ter­neh­men, zur Stär­kung von For­schungs­tä­tig­kei­ten, zum Auf­bau einer grü­nen En­er­gie­ver­sor­gung oder zur Aus- und Wei­ter­bil­dung von Ar­beits­kräf­ten ein­ge­setzt wer­den.

Rai­ner Robra: „Die Re­gi­on, in der wir heute sind, ist eine Re­gi­on, die his­to­risch seit Lan­gem für Ver­änderungen und Fort­schritt steht und eng mit der Kohle ver­knüpft ist. Ins­be­son­de­re die Che­mie­in­dus­trie. Bis heute ist sie prä­gend für die Re­gion und auch über das end­gül­ti­ge Aus­schei­den aus der Kohle­ver­stromung wird die Che­mie für Wohl­stand sor­gen und den Fort­schritt vor­an­trei­ben. Es hat sich ge­zeigt, dass Struk­tur­wan­del trotz aller Un­ter­schie­de ein Thema ist, was auf eu­ro­päi­scher Ebene ge­mein­sam zu den­ken und an­zu­ge­hen ist.“

Elisa Fer­rei­ra, Kom­mis­sa­rin für Ko­hä­si­on und Re­for­men der Euro­päischen Kom­mis­si­on sagte in einem über­mit­tel­ten Gruß­wort: „Der Fonds für einen ge­rech­ten Über­gang wird die­je­ni­gen un­ter­stüt­zen, die die größ­ten so­zia­len und wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen des grü­nen Wan­dels zu tra­gen haben. Ich freue mich über die un­glaub­li­che Band­brei­te der ge­plan­ten Maß­nah­men im Rah­men der Pro­gram­me für einen ge­rech­ten Über­gang in Deutsch­land.“

Mona Neu­baur, Mi­nis­te­rin im Mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, In­dus­trie, Kli­ma­schutz und En­er­gie Nordrhein-​Westfalen (nicht in Naum­burg an­we­send): „Durch den um acht Jahre vor­ge­zo­ge­nen Aus­stieg aus der Braun­koh­le in Nordrhein-​Westfalen leis­tet das Rhei­ni­sche Re­vier einen be­deu­ten­den Bei­trag zum Kli­ma­schutz. Nun muss es uns ge­lin­gen ‘vor die Welle‘ zu kom­men, d.h. Wachs­tum, Be­schäf­ti­gung und gute Be­din­gun­gen für die grüne und di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on im Rhei­ni­schen Re­vier zu schaf­fen, bevor ne­ga­ti­ve Fol­gen des Struk­tur­wan­dels spür­bar wer­den. Dafür wol­len wir auch die Mit­tel des Just Tran­si­ti­on Fonds ein­set­zen. Mit sei­ner Hilfe wol­len wir es den hier an­säs­si­gen und neu ge­grün­de­ten Un­ter­neh­men er­mög­li­chen, in­no­va­ti­ve Lö­sun­gen welt­weit auf grü­nen Wachstumsmärk­ten ab­zu­set­zen. Denn neue Wert­schöp­fung und Ar­beits­plät­ze ent­ste­hen vor allem durch die In­no­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten in den Un­ter­neh­men und Be­trieben.“

Hen­drik Fi­scher, Staats­se­kre­tär im Mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Ar­beit und En­er­gie des Lan­des Bran­den­burg: „Die Lau­sitz steht als die En­er­gie­re­gi­on Ost­deutsch­lands in­ner­halb von 30 Jah­ren zum zwei­ten Mal mit­ten im Struk­tur­wan­del. Das be­trifft Branden­burger Nie­der­lau­sitz und säch­si­sche Ober­lau­sitz glei­cher­ma­ßen. Mit dem JTF zeigt die Eu­ro­päi­sche Union, dass die Braun­koh­le­re­gio­nen mit den Her­aus­for­de­run­gen der Tran­si­ti­on nicht al­lei­ne ge­las­sen wer­den. Mit un­se­rem Bran­den­bur­ger JTF-​Programm für die Lau­sitz kön­nen zum Bei­spiel be­stehen­de Un­ter­neh­men aus der Braun­koh­le­wirt­schaft und wei­te­re mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ihre Trans­for­ma­ti­on for­cie­ren. Zudem kön­nen neue In­dus­trien an­ge­sie­delt wer­den. Das gibt der Wirt­schaft und den Be­schäf­tig­ten eine Per­spek­ti­ve. Wich­tig ist auch die Gebietserweite­rung des JTF auf die Raf­fi­ne­rie­re­gi­on Schwedt/Oder, die vor vergleich­baren Her­aus­for­de­run­gen wie die Braun­koh­le­re­gio­nen steht.“

Bar­ba­ra Meyer, Staats­se­kre­tä­rin im Säch­si­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Re­gio­nal­ent­wick­lung: „Star­ke Re­gio­nen brau­chen star­ke Un­ter­neh­men! Und trotz der gro­ßen Her­aus­for­de­rung be­grei­fen wir den Struk­tur­wan­del vor allem als Chan­ce für die Re­gio­nen und ihre Men­schen! Die För­de­rung aus dem JTF er­mög­licht uns – an­ders als beim In­ves­ti­ti­ons­ge­setz Koh­le­re­gio­nen – die di­rek­te Un­ter­stüt­zung von Un­ter­neh­men. Der JTF ist des­halb eine sinn­volle und not­wen­di­ge Er­gän­zung zur na­tio­na­len För­de­rung. Und ge­ra­de die ak­tu­el­len Er­eig­nis­se ver­deut­li­chen, wie wich­tig die Wei­ter­ent­wick­lung der Re­vie­re zu mo­der­nen eu­ro­päi­schen Wirtschafts-​ und En­er­gie­re­gio­nen ist. Ein ‘ge­rech­ter Über­gang‘ kann uns nur ge­mein­sam ge­lin­gen. ‘Gemein­sam‘ meint ins­be­son­de­re mit den Re­gio­nen vor Ort.  Wir haben des­halb die re­gio­na­len Ak­teu­re von An­fang an in die Pro­gram­mie­rung des JTF und die Er­stel­lung des Ter­ri­to­ria­len Über­gangs­pla­nes ein­ge­bun­den.“

Tho­mas Kra­lin­ski, Staats­se­kre­tär im Säch­si­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Ar­beit und Ver­kehr: „Das ist heute ein guter Tag für Sach­sen und un­se­re Nach­bar­län­der. Wir haben viele gute Ideen, wie wir den Struk­tur­wan­del ge­stal­ten kön­nen. Wir freu­en uns sehr, dass uns die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on dabei jetzt mit viel Geld un­ter­stützt und die För­de­rung los­geht. Der Just Tran­si­ti­on Fund wird un­mit­tel­bar die re­gio­na­le Wirt­schaft un­ter­stüt­zen, wir kön­nen in zu­kunfts­wei­sen­de Tech­no­lo­gien in­ves­tie­ren und dabei hel­fen, Un­ter­neh­men zu­kunfts­si­cher auf­zu­stel­len. Auf diese Weise ent­ste­hen für Zeit nach der Braun­koh­le neue In­dus­trie­jobs. Das si­chert gute Ar­beit für viele Men­schen in den bis­he­ri­gen Koh­le­re­gio­nen.“

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen