In den letzten Jahren haben neuere Forschungen gezeigt, dass die städtischen „Aktivitäten im Bauernkrieg" eine neue Bewertung erfahren müssen. Dabei kommt es darauf an, die wenigen originalen Sachzeugen der lokalen Ereignisse in moderner, ansprechender Ausstellungsmethodik zu präsentieren. Mit den Aufenthalten Müntzers und Luthers im Vorfeld der Auseinandersetzungen um Reformation und Bauernkrieg in der Stadt Stolberg trafen hier die unterschiedlichen Konzeptionen aufeinander. Die Predigten beider Protagonisten in der Stadtkirche St. Martini hinterließen Spuren in der Bevölkerung. Die Entwicklung im Ergebnis von Reformation und Bauernkrieg im Südharz und speziell in Stolberg soll im Fokus einer Ausstellung stehen.
Die Baumaßnahmen am Standort Museum „alte Münze“ umfassen zum einen den Umbau und Ausbau der Ausstellungsräume. Durch die Einbindung von digitalen Informationssystemen, interaktiven Besucherzonen und LED-Lichttechnik wird das Museum zu einem der Besuchermagneten innerhalb der Region. Im Erdgeschoss wird die bestehende Ausstellung „Münze“ aufgearbeitet und inhaltlich angepasst, darüber hinaus ist geplant die Räumlichkeiten mit visueller Medientechnik auszustatten. Die Ausstellung „Vom Erz zur Münze“ im 1. Obergeschoss wird ebenso aufgearbeitet und inhaltlich angepasst. Die oberen Etagen werden gleichermaßen mit technischer Ausstattung ausgerüstet. Im Planungsverlauf soll darüber hinaus geprüft werden, in wie weit eine Barrierefreiheit innerhalb der Etagen in dem Objekt Niedergasse 19 mithilfe des bestehenden Aufzuges gewährleistet werden kann um die touristischen Zielgruppen nachhaltig zu erweitern. Im 2. Obergeschoss wird die Ausstellung „Müntzer und Luther: Bauernkrieg und die Auswirkung auf die Reformation und die gesellschaftliche Entwicklung“ (Arbeitstitel), als Beitrag zur Gestaltung des 500. Jubiläums des Bauernkrieges im Jahr 2025 entstehen. Diese Ausstellung muss neu konzipiert und gestaltet werden.
Um die Gebäudehülle des Kulturdenkmales zu erhalten, bedarf es einer Instandsetzung der straßenseitigen Fassade, Erneuerung des Giebels und Instandsetzung der rückseitigen Fassade.
Im rückseitigen Hofbereich soll eine ansprechende Außenanlage entstehen. Durch die Außenanlage soll das Museumsangebot erweitert werden und dazu dienen museumspädagogische Inhalte besser vermitteln zu können. Das Hofensemble soll zukünftig für Veranstaltungen und saisonale Events genutzt werden. Die Gebäudehülle ist instand zu setzen und in Zusammenarbeit mit einem Architekten/Bauingenieur ein Raumkonzept für die Neugestaltung als Funktionsgebäude zu erarbeiten.