Details: Neubau Industriestraße Amsdorf im Rahmen der Qualitätsverbesserung und Erweiterung des Industrie- und Gewerbestandortes Amsdorf/ Etzdorf sowie deren Anbindung an die bestehende Infrastruktur
Im Landkreis Mansfeld-Südharz befindet sich, neben dem Burgenlandkreis, ein weiterer aktiver Braunkohletagebau im sachsen-anhaltischen Teil des Mitteldeutschen Reviers – in Amsdorf. Der Tagebau Amsdorf gehört zur ROMONTA Unternehmensgruppe und ist gekennzeichnet durch besonders bitumenreiche Braunkohlevorkommen, die eine stoffliche Nutzung dieser möglich macht. Bereits seit 1922 wird aus dieser Braunkohle Montanwachs großtechnisch hergestellt. ROMONTA ist mit diesem Nischenprodukt nach wie vor Weltmarktführer mit einer über 100-jährigen Tradition in der Braunkohleveredelung.
Neben der Montanwachsproduktion und der kontinuierlichen Anpassung an Markterfordernisse investiert die Unternehmensgruppe seit einigen Jahren in neue Geschäftsfelder. Es wurde frühzeitig erkannt, dass am Standort Amsdorf alternative Wertschöpfungsketten entwickelt werden müssen.
Das Industriegebiet Amsdorf/ Etzdorf erfuhr in den letzten 10-15 Jahren eine sichtbare Diversifizierung. So siedelten sich mehrere weitere Unternehmen aus Industrie, Gewerbe sowie produktionsnaher Dienstleistungen an. Diese Unternehmen sind in verschiedenen Branchen tätig. Zum Beispiel nahmen eine Hühnerfarm, eine Biogasanlage, ein Holzverpackungsproduzent oder ein Bahntechnikunternehmenden ihren Betrieb auf.
Im Rahmen des Strukturwandels ergeben sich weitere Handlungsnotwendigkeiten, um weitere Unternehmen anzusiedeln und damit zusätzliche qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und langfristig zu sichern. Das Projekt dient der Umsetzung des vom Kreistag beschlossenen Masterplanes zur Gestaltung des Strukturwandels im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus der Braunkohleverstromung im Landkreis Mansfeld-Südharz.
Die Industriegebiete Amsdorf und Etzdorf sind aktuell durch eine sonstige öffentliche Straße (Industriestraße) in der Straßenbaulastträgerschaft des Landkreises Mansfeld-Südharz verbunden. Diese bindet im Süden an die L 164 bzw. L 177 an und bildet damit die verkehrstechnische Erreichbarkeit der Industriestandorte an die Bundesautobahn A 38 (Anschlussstelle Schafstädt). Nördlich ist die Industriestraße an die L 175 angebunden und ermöglicht somit die Erreichbarkeit der Bundesstraße 80.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz beabsichtigt den teilweisen Neu- bzw. Ausbau der vorhandenen Infrastruktur im Tagebaubereich, um die verkehrstechnische Anbindung und damit eine dauerhafte Investitionssicherheit für bereits vorhandene, aber auch ansiedlungswillige Firmen zu geben.
Der neu zu errichtende Abschnitt wird dabei höher geplant und bindet sowohl im Süden als auch im Norden wieder an die bereits vorhandene Straße an. Der im südwestlichen Teilbereich beabsichtigte Streckenverlauf schafft dabei die Voraussetzungen für neue Ansiedlungen auf einer Fläche von ca. 20 ha, im nördlichen Teilbereich werden Industrieflächen mit ca. 5 ha erschlossen.